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Newsletter vom 29. Mai 2019

Bildung

© Sächsische Staatskanzlei

Bildungssprache Deutsch im mehrsprachigen Kontext

(BG) Der hessische Kultusminister Prof. R. Alexander Lorz hatte zu Jahresbeginn die Stärkung bildungssprachlicher Kompetenzen in der deutschen Sprache zum Schwerpunkt der hessischen Präsidentschaft der Kultusministerkonferenz bestimmt. Mit diesem Thema präsentierte er sich, erweitert um den Aspekt der Mehrsprachigkeit, am 14. Mai 2019 in der hessischen Landesvertretung in Brüssel. Zunächst stellte der rumänische Botschafter Cosmin Boiangiu die geplante Ratsempfehlung »Zu einem umfassenden Ansatz für das Lehren und Lernen von Sprachen« vor, die am 22./23. Mai 2019 im Europäischen Rat verabschiedet wurde. Im Anschluss entwickelte Prof. Dr. Giulio Pagonis vom Institut für Deutsch als Fremdsprachenphilologie der Universität Heidelberg, dass mehr Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit durch die systematische Stärkung bildungssprachlicher Kompetenzen hergestellt werden könne. Pagonis analysierte mithilfe eines Beispieltextes, welche Hürden Kinder und Jugendliche nehmen müssten, um einen einfachen Text zu verstehen. Neben fachsprachlichen Hindernissen und Begriffen, die im alltagssprachlichen Register nicht vorkommen, stolperten Schüler häufig über Pronomen, die den Textzusammenhang herstellen, deren Bezug jedoch von Schülern nicht korrekt interpretiert würde. Diese falschen Bezüge würden im Gegensatz zu den Fachbegriffen von den Lehrern nicht unbedingt als Schwierigkeit aufgefasst, ihre richtige Beherrschung würde als selbstverständlich vorausgesetzt.

Da das Beherrschen der Bildungssprache für den Schulerfolg von maßgeblicher Bedeutung ist, bietet Hessen zusätzliche Maßnahmen an. In Lehrerfortbildungen sollen Lehrerinnen und Lehrer ihre Diagnosefähigkeit weiterentwickeln, um sprachliche Stolpersteine aufzuspüren. So werden ihnen die sprachlichen Merkmale, die Bildungs- und Alltagssprache unterscheiden, stärker vermittelt und die Mittel der Textkohärenz hervorgehoben. Martina Goßmann von der hessischen Lehrkräfteakademie betonte, dass diese Fortbildungen für Lehrer aller Fächer angeboten würden und nicht etwa nur für Deutsch- oder Fremdsprachenlehrer vorgesehen seien.

Wenig Beachtung fand in der Diskussion in der hessischen Vertretung, dass die Schülerinnen und Schüler, die bereits eine Sprache mitbringen, diese Kompetenz auch in der Sprachanalyse nutzen können. Sowohl die mitgebrachte Herkunftssprache als auch die zu erlernende Fremdsprache wurden eher als Hindernisse denn als Vorteile auf dem Weg zur Bildungssprache Deutsch angesehen. Dies unterscheidet sich grundsätzlich von der in der in der Ratsempfehlung vertretenden Position.

Umwelt

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Mehrheit der Europäer sorgt sich um den Verlust der Biodiversität

(HG) Am 6. Mai 2019 veröffentlichte die Europäische Kommission die Ergebnisse einer Eurobarometer-Umfrage, aus welcher hervorgeht, dass die Europäer zunehmend besorgt über den Zustand der Natur sind. Die Umfrage wurde vom 4.-20. Dezember 2018 in den 28 EU-Mitgliedstaaten mit 27.643 Teilnehmenden aus verschiedenen sozialen und demografischen Gruppen durchgeführt. Der Kommission zufolge haben 96 Prozent der Befragten angegeben, dass es unsere Aufgabe sei, die Natur zu schützen und damit auch den Klimawandel zu bekämpfen. Zudem sei auch der Bekanntheitsgrad des Begriffs »Biodiversität« gestiegen, da über 70 Prozent der Befragten angaben, diesen schon gehört zu haben. Des Weiteren seien 91 Prozent der Teilnehmenden davon überzeugt, dass Biodiversität unverzichtbar sei für die Herstellung von Lebensmitteln, Brennstoffen und Medikamenten und 92 Prozent denken, dass Biodiversität und eine intakte Natur wichtig für eine langfristige wirtschaftliche Entwicklung seien. Daher unterstützten die Teilnehmenden auch die Maßnahmen und Ziele der EU-Biodiversitätsstrategie bis 2020, welche den Verlust der biologischen Vielfalt und der Ökosystemdienstleistungen aufhalten will, sowie der Vogelschutz- und Habitat-Richtlinien. Mindestens zwei Drittel der Befragten gaben an, dass Naturschutzgebiete wie Natura 2000 wichtig seien für den Schutz gefährdeter Tiere und Pflanzen, zur Verhinderung der Zerstörung einzigartiger Naturgebiete an Land und Meer sowie für saubere Luft und sauberes Wasser.

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